Neoplan Skyliner: Rollendes Kunstwerk

Interessante Formen und klare Linien unterstreichen das Design des Doppelstockbusses

 

26.10.2017. An sich ist ja jeder Doppelstockbus schon ein kleines Kunststück, wenn man Idee und Konstruktion im Fokus hat. Doch er kann auch als echter Kunstgegenstand durchgehen, wie die so genannten Tape Artists (= Klebeband-Künstler) der Berliner „Klebebande“ es jetzt an einem Neoplan Skyliner umgesetzt haben.

Es brauchte nur einen Entwurf, viele Rollen Klebeband in Neonpink, Schwarz und Gold sowie Musik – binnen vier Tagen entand aus dem weißen Neoplan-Flaggschiff ein rollendes Kunstwerk. Inspiration fanden die Tape Artists dabei vor der eigenen Haustür: Die Skyline einer Großstadt; deren Linien und Formen zieren nun die Karosserie des Doppeldeckers. „Der Entwurf ist eine sehr abstrakte Interpretation von einem urbanen Raum. Wie wenn man im Reisebus sitzt, durch eine Stadt fährt, in den Himmel kuckt und die Häuser fliegen an einem vorbei“, beschreibt Bruno Kolberg, einer der drei Künstler der Klebebande, die Herangehensweise an das Motiv. Entsprechend lautet der Titel des Werks dann auch „Urban Perspectives“.

Stück für Stück bauten die Künstler ihr Bild auf die ungewöhnliche Leinwand, erzeugen dreidimensionale Effekte durch die Verwendung verschieden starker Linien in Linienstärken von 5 mm bis 10 cm und der verschiedenen Farben. Normalerweise arbeitet die Klebebande mit Rastern zum Übertragen des Entwurfs auf die Leinwand. In diesem Fall konnte nur das Maß der Reifen, Fenster und Gummidichtungen als Orientierungshilfen dienen, um aus der Din A4-Vorlage einen kompletten Doppeldecker entstehen zu lassen.

„Die starken Formen und klare Linienführung passen perfekt zum Design des Skyliner als unangefochtene Stilikone“, hebt Björn Loose, Marketingchef bei MAN Truck & Bus, den Zusammenhang zwischen Künstlern und ihrer rollenden Leinwand hervor. Zudem prägen beide das Straßenbild, der Reisedoppeldecker ebenso wie die Street Art, die immer im öffentlichen Raum entsteht. „Und NEOPLAN ist ja bekannt dafür, Dinge gerne anders zu machen als andere“, schmunzelt Loose. Auch da passt die Marke mit dem Künstlerkollektiv und seinem ungewöhnlichen Material gut zusammen.

Die ersten Ansätze von Tape Art, Klebeband-Kunst, kamen in den 1990er Jahren in den USA auf. Doch erst in jüngerer Vergangenheit etabliert sich eine Szene, die sich intensiver mit den Möglichkeiten des Materials Klebeband beschäftigen, um auch dauerhafte Werke zu schaffen. Die drei Künstler der Berliner Klebebande, Nikolaj Bultmann, Bodo Höbing und Bruno Kolberg, arbeiten seit 2010 zusammen an der Rolle.

„Was gibt es besseres als Leinwand als einen Bus, der herumfährt und den so tierisch viele Leute sehen?“, freut sich Kolberg über das aktuelle Projekt. Seine ersten Auftritte hatte das Neoplan-Kunstwerk bereits beim „Festival of Lights“ in Berlin sowie bei der Messe Busworld in Kortrijk und weitere werden folgen. EB/Fotos: MAN Truck & Bus

Unten: Tape Artists gestalteten einen NEOPLAN Skyliner unter dem Motto „Urban Perspectives“