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Der Bushersteller Solaris gilt als besonders innovatives Unternehmen, das bereits früh in die Elektromobilität investiert hat. Im Bild der Batteriebus Solaris Urbino 12 mit neuem Design
5.9.2018 (Bolechowo/Beasin). Die Suche nach einem Investor für den polnischen Hersteller Solaris wurde erfolgreich abgeschlossen: Die spanische CAF-Gruppe hat gestern 100 Prozent der Aktien von Solaris Bus & Coach S.A. übernommen. Damit wird Solaris in die CAF-Gruppe integriert. Mit dem Geschäft erhofft sich die Unternehmensgruppe als Hersteller für urbane Verkehrskonzepte nicht nur eine führende Position in Europa, sondern auch eine Festigung der Stellung auf nichteuropäischen Märkten.
Die Firma CAF (Construcciones y Auxiliar de Ferrocarriles) ist ein spanischer Hersteller mit über 100-jähriger Geschichte, der an der spanischen Börse notiert ist. Hauptgeschäfte des Unternehmens sind Planung, Produktion, Wartung und Lieferung von Schienenfahrzeugen. Darüber hinaus befasst sich CAF mit den neuesten Lösungen für den Stadtverkehr einschließlich der Elektromobilität. Das Produktsortiment ist weltweit bekannt und in Europa, den USA, Südamerika, Asien (Indien und Japan) sowie in nordafrikanischen Ländern vertreten.
„Die Investition von CAF in Solaris bestätigt das Engagement, um unser Wachstumsziel auf rentable Weise zu erreichen und uns neue, strategisch wichtige Märkte zu eröffnen,“ erklärt Andrés Arizkorreta, Präsident und Chief Executive Officer der CAF Group. „Zusammen mit Solaris sind wir führend in urbanen Mobilitätslösungen, die über den Schienenverkehr hinausgehen, insbesondere im Bereich der Elektromobilität. Wir möchten die wertvolle Marke Solaris weiterführen und entwickeln und ihren polnischen Charakter erhalten. Das Zusammenspiel aus Know-how in der Herstellung, Design, Technologie und Service beider Unternehmen sowie die Geschichte von Solaris in der Innovation der Produkte trägt zu einer besseren Bedienung unserer Kunden bei und stellt gleichzeitig einen Mehrwert für unsere Aktionäre dar“.
„Die Entscheidung ist mir und meiner Familie ganz und gar nicht leicht gefallen. Als ich mit meinem Mann vor 20 Jahren das Unternehmen gründete, setzten wir alles auf eine Karte,“ erläutert Solange Olszewska, Gründerin von Solaris Bus & Coach S.A.
„Wir investierten all unsere Privatersparnisse in die Firma und mit einer Gruppe von 36 Wagemutigen – unseren ersten Angestellten – ließen wir uns zu etwas hinreißen, was vielen wie eine Schnapsidee schien. Nach nunmehr 22 Jahren des Bestehens unserer Firma beschäftigt Solaris nahezu 2.500 Personen und ist in 32 Ländern in Europa und darüber hinaus aktiv, wo zur Zeit fast 17.000 Fahrzeuge mit dem Symbol des grünen Dackels im Einsatz sind. Ich weiß, dass ich die Firma in gute Hände abgebe. Die Unternehmensgruppe CAF wird das Beste an der Marke Solaris fortführen und ihre Entwicklung gewährleisten. Allen Mitarbeitern und Personen, die mein Mann und ich im Zuge unserer „Reise mit Solaris“ getroffen haben, möchte ich ganz herzlich danken. Meine Familie und ich sind nicht mehr länger Eigentümer von Solaris, doch wir werden für immer seine Gründer bleiben. Es war ein unglaubliches Kapitel meines Lebens“.
„Wir möchten allen Interessenvertretern der Firmen CAF und Solaris, insbesondere aber unseren Kunden und Zulieferern, zusichern, dass wir alle Geschäftsverfahren und die Zusammenarbeit in unveränderter Form weiterführen und dass wir allen Verpflichtungen gemäß den verbindlichen Verträgen nachkommen werden,“ fügt Andrés Arizkorreta, Präsident und Chief Executive Officer der CAF Group, hinzu.
Darüber hinaus hat CAF eine Vorvereinbarung mit dem Polnischen Entwicklungsfonds (PFR) in Zusammenhang mit der Übernahme eines Minderheitspakets (35 %) von Solaris getroffen. Dieses Geschäft soll innerhalb der nächsten Wochen zustande kommen. Durch die Beteiligung von PRF als Finanzpartner kann CAF die polnische Identität von Solaris aufrecht erhalten und die Unternehmensposition vor dem Hintergrund ehrgeiziger Entwicklungspläne der Gesellschaft stärken.
Pressetext (überarbeitet u. gekürzt) sowie Fotos: Solaris Bus & Coach S.A.
Seit drei Jahren auf dem Markt: Die aktuelle Urbino-Baureihe von Solaris
2.2.2018. Solaris hat einen weiteren Vertrag mit der Düsseldorfer Rheinbahn unterzeichnet. Diesmal wird der Hersteller aus Bolechowo 74 Gelenkbusse Urbino 18 der neuen Generation an den deutschen ÖPNV-Betreiber liefern.
Die Anfänge der Zusammenarbeit zwischen den beiden Unternehmen reichen in das Jahr 2005 zurück. Seitdem hat Solaris bereits über 90 Fahrzeuge an die Rheinbahn geliefert.
Als Antrieb kommen Euro 6Motoren von DAF (240 kW) in Kombination mit Getriebeautomaten vom Typ Voith Diwa 6. Die Außenbeleuchtung wird in energiesparender LED-Technologie ausgeführt. Für den Komfort von Fahrgästen und des Fahrers wird wiederum die Klimaanlage von Spheros sorgen. Jeder Bus kann bis zu 100 Fahrgästen befördern, darunter 41 auf Sitzplätzen.
Alle Bussen werden über Fahrkartenautomaten verfügen. Besitzer von Mobilgeräten können das WLAN-Netzwerk nutzen und in den an Doppelsitzen montierten USB-Ports ihre Handys und Tablets nachladen. An den Türen wird ein Zählsystem installiert, das Fahrgastzahlen samt Strecken erfasst, woraus sich unter anderem Rückschlüsse auf die nötige Frequenz an Bussen ergeben. Die Ausschreibung für Düsseldorf bedeutet für Solaris einer der größten Aufträge, die bisher mit dem 18 Meter langen Urbino-Gelenkbus der neuen Generation erzielt wurde. Dieses Modell kann man bereits auf den Straßen von Dortmund, Leipzig, Hagen und Kassel antreffen. Inzwischen sind bereits über 3000 Solaris-Omnibusse einschließlich Trolley-Varianten in Deutschland im Einsatz. EB/Foto: Solaris
Zwei Gelenke und 5 Doppeleinstiege: Der neue Sololaris-Obus wird auf hohe Fahrgastzahlen mit schnellem Wechsel ausgelegt sein. Grafiken: Solaris Bus & Coach
24.01.2018. Den polnischen Hersteller beweist nicht selten die Bereitschaft zu innovativen Projekten, wie kürzlich etwa die Präsentation eines O-Busses mit Wasserstoff-Brennstoffzellen als Range-Extender für den Verkehrsbetrieb Rigas Satiksme in Lettland. Aktuell arbeitet die Entwicklungsabteilung an einem Doppelgelenk-Obus mit einer Länge von über 24 Metern, der dank Batteriepack auch Passagen ohne Stromleitung bewältigen kann. Dem Konzept des Prototyps Solaris Trollino 24 liegt die Idee zugrunde, eine Plattform für die serienmäßige Herstellung von Hybrid-, Elektro- oder Oberleitungsbussen mit besonders großen Kapazitäten zu schaffen. Der 24-m-Obus soll Mitte 2018 fertiggestellt und für Probefahrten in verschiedene europäischen Städte geschickt werden. In diesem Rahmen wird der Maxi-Bus den für den Personenverkehr nötigen Genehmigungsprüfungen unterzogen.
Vorgesehen sind zwei Antriebsachsen mit Traktionsmotoren. Ein Batteriepack mit einer Kapazität von 94 Ah (58 kWh) soll unterwegs über einen gängigen zweipoligen Pantografen geladen werden. Die in den Batterien gespeicherte Energie wird wiederum für den Antrieb des O-Busses auf Strecken ohne Oberleitung sorgen. Um das Manövrieren im Stadtverkehr zu erleichtern wird die vierte Achse gelenkt sein. Das Fahrzeug ist mit seiner Türanordnung (2-2-2-2-2) für einen schnellen Fahrgastwechsel vorgesehen. Die klimatisierte Fahrerkabine wird mit einem beheizten und belüfteten Drehsitz für eine optimale ergonomische Sitzposition ausgestattet sein. Dem Fahrer werden zudem zwei 8-Zoll-Bildschirme zur Verfügung stehen, die das Bild von der auf den Pantografen gerichteten Kamera und einer hinter dem zweiten Gelenk montierten Außenkamera anzeigen werden. Weitere Bilder können von den Objektiven an den Einstiegen sowie der Rückfahrkamera angezeigt werden. Das Fahrgastinformationssystem des Prototypen umfasst Fahrtzielanzeigen und drei im Fahrgastraum montierte 29-Zoll-Bildschirme. Zu den Komforteinrichtungen zählen über die Klimaanlage hinaus zahlreiche USB-Ports zum Aufladen von Mobilgeräten. Die Innenraumbeleuchtung des modernen O-Busses wird in energiesparender LED-Technologie ausgeführt.
Im Fahrgastraum hat man 53 Sitzplätze untergebracht, von denen 16 stufenlos erreichbar sind. Dadurch soll der Zugang für Personen mit eingeschränkter Mobilität verbessert werden. Der Hersteller hat natürlich auch Bereiche für Kinderwagen und Rollstühle wie auch eine Fläche für den Transport von Fahrrädern vorgesehen.
Obusse baut Solaris Bus & Coach seit 2001. Seitdem hat man 1200 Fahrzeuge dieser Kategorie an Kunden aus 16 Ländern geliefert. Zu den Highlights des Unternehmens zählt der erste serienmässig gebaute Hybrdidbus (2006), dem ein früher Einstieg ins Segment der Batteriebusse folgte. EB/JG
Urbino 12 Electric, wie er zur Busworld 2013 in Kortrijk präsentiert wurde. Auch hier bereits mit einem Pantographen als Ladesystem. Foto: Solaris
22.8.2016. Wie der polnische Hersteller heute mitteilt, wurde die elektrisch angetriebene Urbino-Variante zum besten Stadtbus des Jahres 2017 gekürt. Es ist der erste Titel dieser Art für Solaris, gleichzeitig aber auch der erste Preis in der Geschichte dieses Wettbewerbes (stets im jählrichen Wechsel zwischen den Kategorien Stadt- und Reisebus); Tests und Bewertungen erfolgen traditionell durch Fachjournalisten aus ganz Europa. Die Verleihung wird ein Highlight der Bussparte während der IAA in Hannover sein.
Der diesjährige Vergleichstest fand vom 30. Mai bis zum 3. Juni 2016 in Brüssel statt. Fünf Hersteller hatten teilgenommen: Ebusco, Irizar, Van Hool, Solaris und Mercedes, die vier ersten waren zum Wettkampf mit Elektrobussen angetreten, während Mercedes-Benz seinen Citaro NGT mit Erdgas-Motor (CNG) bereit stellte.
Über einen Zeitraum von mehreren Tagen wurden die Busse einer gründlichen Prüfung unterzogen, wobei die Jury sowohl messbare Eigenschaften (wie Beschleunigung, Bremsweg, Vibrations- und Geräuschpegel) als auch subjektive Eindrücke als Fahrer und Fahrgast bewertete.
Der getestete Urbino 12 electric war mit 240-kWh-Batterien ausgestattet und verfügte über zwei Ladesysteme: Pantograph (nachladen während der Haltestellenpause) sowie Plug-in-Anschluss (zum Aufladen am Betriebshof). Während des Wettbewerbs wurde der Solaris-Bus mithilfe eines neuen Ladegerätes (Ausgangsleistung 80 kW) des polnischen Spezialisten Ekoenergetyka-Polska mit energie versorgt. Das mobile Ladegerät wurde dazu an einer Ladesäule mit Pantographen-System angeschlossen. Dadurch war die Reichweite praktisch unbegrenzt.
Über Jahre schon entwickelt und vertreibt Solaris Fahrzeuge mit Elektroantrieb: Seit 2001 Oberleitungsbusse, seit 2011 Batteriebusse. Letztere sind bereits in Dutzenden Städten Europas im Einsatz, ausgestattet mit verschiedenartigen Batterien und Ladesystemen. Die in den Fahrzeugen angewandten Technologien hängen von den Kundenerwartungen ab. Betriebszeiten können bis zu 24 Stunden pro Tag betragen. EB
Technische Daten Solaris Urbino Electric
Länge |
12 000 mm |
Breite |
2 550 mm |
Höhe |
3 395 mm (mit Pantograph) |
Achsenabstand |
5 900 mm |
Vorderachse |
Einzelradaufhängung ZF RL 82 EC |
Antriebsachse |
ZF AVE 130 Elektroportalachse mit radnahen Elektro-Motoren |
Ladesystem |
Plug-in und Pantograph der Fa. Schunk bis 450 kW |
Batterietyp |
High Energy: 240 kWh |
Elektrik |
Medcom |
Ladegerät |
Ekoenergetyka |
Türen |
2-2-2, Ventura |
Sitze |
Ster 8MU Sitze mit antimikrobiellen Kupferkomponenten Cu+ |
Sitzplätze |
30 |
(1.8.2016) Bereits vor zwei Jahren zur IAA präsentiert, ist die neue Urbino-Generation bereits mit 600 Einheiten auf Europas Straßen im Einsatz. Über die dieselbetriebenen Stadtbusse hinaus hat der polnische Bushersteller die Modellreihe bereits um elektrisch angetriebene Varianten sowie Low-Entry-Busse erweitert, wie zur Busworld 2015 gezeigt. Nunmehr stehen zwei IAA-Premieren an:
Urbino 12 Hybrid
Die Hybridneuheit von Solaris, die während der IAA enthüllt werden soll, ist mit einem seriellen Hybridantrieb (HybriDrive) des amerikanischen Produzenten BAE Systems ausgestattet. Diese Lösung beruht auf einem elektrischen Motor, der Strom aus einem Energiespeicher bezieht. Dieser hingegen wird über einen Stromgenerator geladen, der durch einen Euro 6-Dieselmotor mit geringem Hubraum (Cummins ISB4.5, 155 kW) und entsprechend günstigen Verbrauchswerten betrieben wird. Ein Stop-and-Go-System, welches den Dieselmotor während eines Zwischenstopps an der Haltestelle ausschaltet und somit eine emissionsfreie Abfahrt erlaubt ist Iption. Darüber hinaus wird ein Arrive-and-Go-System angeboten, das den Dieselmotor bereits währen der Anfahrt zur Haltestelle ausschaltet. Tests haben laut Solaris einen Minderverbrauch von 20 Prozent im Vergleich zu Fahrzeugen mit konventionellem Antrieb ergeben.
Urbino 12 CNG
Der 12 Meter lange Urbino CNG profitiert ebenso wie alle anderen neuen Urbino-Varianten von der leichteren Konstruktion, dem neuartigen Antriebsstrang sowie dem Plus an Komfort für Fahrer und Fahrgäste. Das Antriebsmodul besteht aus dem bekannten Euro 6-Cummins-Motor (ISLG) mit 235 kW Leistung. Die längsseits eingebauten Gasspeicher aus Verbundwerkstoff fassen nunmehr bis zu 1875 Liter komprimiertes Erdgas (CNG).
Eine weiteres Exponate wird der bereits bekannte E-Bus in Standardlänge sein, mit 240 kWh-Batterien ausgestattet, die über einen am Dach montierten Stromabnehmer und über einen traditionellen Plug-in-Anschluss geladen werden.
Weitere Varianten der neuen Urbino-Generation werden folgen, zunächst der Midibus Urbino 10,5 mit einem 209 kW starken Cummins-Diesel (ISB6.7), danach der Oberleitungsbus Trollino 12. JG